Der Clash der Giganten: Universal Music zieht Songs von TikTok ab
Die Welt des digitalen Entertainments erlebt einen epischen Showdown, als der weltgrößte Musikkonzern, Universal Music, seine Songs aus der beliebten Video-App TikTok zurückzieht. Künstler wie Taylor Swift und Drake sind von den Suchergebnissen verschwunden, und Videos, die ihre Songs enthalten, wurden kurzerhand stummgeschaltet.
Am Donnerstag gab Universal Music bekannt, dass die Verhandlungen über die Verlängerung der Lizenzvereinbarung mit TikTok gescheitert seien. Die bisherige Vereinbarung lief am Mittwoch aus, und TikTok bestätigte die Entfernung von lizenzierten Titeln des Musikgiganten aus seiner Bibliothek. Alle Videos, die betroffene Songs enthalten, werden nun stummgeschaltet – eine drastische Maßnahme, die die Nutzererfahrung auf der Plattform erheblich beeinflussen könnte.
Die Hintergründe des Streits liegen in den gescheiterten Verhandlungen über angemessene Lizenzgebühren. Universal Music wirft TikTok vor, seinen Künstlern und Songautoren nur einen Bruchteil der üblichen Vergütung auf anderen Onlineplattformen zu bieten. Der Musikkonzern kritisiert auch, dass TikTok in großem Stil künstlich erstellte Musik auf die Plattform bringt und vertraglichen Freiraum für den Einsatz von künstlicher Intelligenz beansprucht, was laut Universal Music einem “Ersetzen von Künstlern durch KI” gleichkommt.
In einem offenen Brief betonte Universal Music zudem, dass TikTok unzureichend gegen Piraterie vorgehe und ineffiziente Methoden zur Entfernung problematischer Inhalte, wie gefälschter pornografischer Bilder von Künstlern, habe. TikTok konterte die Vorwürfe und beschuldigte Universal Music, die eigenen Interessen über die der Künstler zu stellen und warf dem Musikkonzern Gier vor.
Der Konflikt könnte für TikTok schwerwiegende Konsequenzen haben, da Universal Music einige der bekanntesten Musiker weltweit unter Vertrag hat. Nutzer könnten unzufrieden werden, da viele Videos auf der Plattform auf musikalischer Begleitung basieren. Universal Music räumte ein, dass der Schritt Konsequenzen für die eigenen Künstler haben werde, betonte jedoch die Verantwortung, faire Konditionen für sie zu erkämpfen.
TikTok, als einzige erfolgreiche Onlineplattform im Westen, die nicht aus den USA stammt, gehört zum chinesischen Bytedance-Konzern. Die Firma betont, dass sie sich nicht als Tochter eines chinesischen Unternehmens sieht. Kritiker argumentieren jedoch, dass die chinesischen Gründer trotz eines Anteils von 20 Prozent die Kontrolle dank höherer Stimmrechte behalten und Bytedance eine bedeutende Präsenz in Peking hat. Der Ausgang dieses Machtkampfes zwischen Universal Music und TikTok bleibt ungewiss, aber die Zukunft der digitalen Musiklandschaft steht möglicherweise auf dem Spiel.